Erdbestattung

Diese Art der Bestattung ist eine der ältesten der Welt und war im deutschen Raum, im Zuge der Christanisierung, lange Zeit vorgeschrieben. Nach christlichem Glauben konnte nur so der Körper des Verstorbenen für die Auferstehung bewahrt werden.

Tradition und kulturelle Bedeutung können die Gründe für eine Erdbestattung sein.  Aber auch eine emotionale Bindung zu bestimmten Friedhöfen oder Grabstätten sowie die Kontinuität in der Familiengeschichte können ausschlaggebend für eine Erdbestattung sein. Einige Menschen finden die Vorstellung, dass der Verstorbene in der Erde ruht, als beruhigend und tröstlich. Sie sehen Erde als einen sicheren und friedlichen Ort an.

Die Bestattung des Verstorbenen findet hierbei in einem Sarg auf dem entsprechenden Friedhof statt. Auf dem Friedhof gibt es verschiedene Grabarten in denen die Bestattung stattfinden kann.  So ist abhängig von der auf der jeweils gültigen Friedhofssatzung eine Bestattung in einem Reihen-, Wahl- oder auch Gemeinschaftsgrab möglich

Feuerbestattung

In der vorchristilichen Zeit war die Feuerbestattung eine der vorherrschenden Bestattungsarten in Europa und war auch in anderen Kulturen weit verbreitet.

Die bewusste Entscheidung für eine Feuerbestattung liegt bei manchen Menschen in der Einfachheit und dem Minimalismus. Eine Feuerbestattung symbolisiert für manche Menschen diese Kriterien. Vor der Einäscherung, haben die Hinterbliebenen immer die Möglichkeit sich von dem Verstorbenen zu verabschieden. Nach der  Feuerbestattung kann die Urne auf einem Friedhof, auf See oder in einem Friedwald bestattet werden.

Seebestattung

Der Wunsch und die Verbundenheit zum Wasser sind ausreichend, um im Meer bestattet zu werden. Voraussetzung dafür ist die Einäscherung des Verstorbenen und, sollte es zu Lebzeiten nicht schriftlich festgehalten worden sein, eine Erklärung der Angehörigen, dass es der Wille  des Verstorbenen war auf diese Weise beigesetzt zu werden.

Ist die Einäscherung erfolgt, wird die Urne mit der Asche des Verstorbenen an die jeweilige Rederei versandt. Die Beisetzung findet anschließend in einer wasserlöslichen Seeurne aus Zellulose, Muschelkalk, Salz- oder Sandstein in einem eigens dafür ausgewiesenen Gebiet im Meer statt. Um ein Auftreiben zu verhindern, wird die Urne entweder mit Sand, Kies oder Wasser beschwert.

Die Angehörigen können selber entscheiden, ob sie an der Zeremonie teilnehmen möchten oder nicht. Zu beachten ist nur, dass maximal 12 Personen mit an Bord  des Schiffes dürfen. In beiden Fällen erhalten die Hinterbliebenen eine Seekarte und / oder einen Logbucheintrag  mit der genauen Position der Grabstelle. In Deutschland ist eine Seebestattung sowohl in der Ost- als auch Nordsee möglich. Auf Wunsch aber auch in allen anderen Meeren der Welt.

Anonyme Bestattung

In einigen Fällen verfügen Menschen zu Lebzeiten auf diese Weise beigesetzt zu werden. Vorrangig geht es hier um die Entlastung der Angehörigen bezüglich der Kosten, sowie der Grabpflege. Die Hinterbliebenen selbst, sind mit der Variante nur teilweise einverstanden und suchen sich in der Regel einen anderen Ort des Gedenkens, als den Friedhof. Möglich ist hierbei sowohl eine Erd- als auch Feuerbestattung.

In beiden Fällen erfolgt die Beisetzung auf dem Friedhof in einem Gemeinschaftsgrab ohne Namensnennung. Die Teilnahme an der Bestattung ist manchmal nicht möglich, da die Anonymität gewahrt bleiben soll. Sie wird somit von den Mitarbeitern des Friedhofes und/oder Bestatters allein durchgeführt. Jedoch ist es, auf Wunsch, im Vorfeld möglich eine Gedenkfeier abzuhalten. Die anschließende Grabpflege wird vom Friedhof übernommen, wobei sich die Bepflanzung meist auf Rasen begrenzt. In beiden Fällen beträgt die Ruhefrist 20 Jahre und die Grabstellen können nicht verlängert werden.

FriedWald® Bestattung

Die Bestattung in einem FriedWald^® bietet Menschen, die sich mit der Natur sehr verbunden fühlen oder nicht auf einem klassischen Friedhof beigesetzt werden möchten, eine besondere Alternative für ihre letzte Ruhestätte.

Die Entscheidung für eine Bestattung einem Friedwald, Ruheforst oder Waldfriedhof sind sehr unterschiedlich. Viele Menschen schätzen die natürliche Umgebung des Waldes. Der Gedanke, in einem Wald bestattet zu werden, spricht Menschen an, die sich eng mit der Natur verbunden fühlen oder auch eine Ort der Ruhe und Natürlichkeit als letzte Ruhestätte bevorzugen.  Aus ökologischer Sicht  bieten Friedwälder eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Friedhöfen. Nach der Feuerbestattung wird die Urne im Rahmen einer feierlichen Zeremonie oder auch ganz in der Stille und Abgeschiedenheit des Waldes beigesetzt.

Wie bei herkömmlichen Friedhöfen gibt es verschiede Grabarten vom Gemeinschaftsbaum bis hin zum Familienbaum mit unterschiedlichen Ruhefristen. Bei bestimmten Bäumen besteht ferner die Möglichkeit eine persönliche Namenstafel anzubringen. Der Ablauf sowie die verschiedenen Möglichkeiten richten sich nach den jeweiligen Vorschriften und Auflagen des entsprechenden Friedwaldes.

Diamantbestattung

Im Vordergrund steht dabei die Einzigartigkeit des Menschen, welche durch den Diamanten in Form und Farbe zum Ausdruck kommt. Er steht darüber hinaus als Symbol für die Verbundenheit, Wertschätzung und Liebe, die man seinem Verstorbenen entgegenbrachte. Die Idee, einen Menschen auf diese Weise zu bestatten bzw. ein Denkmal zu setzten, entstand 2003. Ein Jahr später, mit Gründung der Algordanza AG, entstand weltweit das einzige Unternehmen, welches diese Form der Bestattung anbietet.

Hat man sich dafür entschieden, so ist vorab eine Einäscherung notwendig. Aufgrund der Friedhofspflicht, wird in Deutschland nur ein Teil der Asche entnommen und dem Unternehmen zugesandt. Durch ein kompliziertes Verfahren, wodurch der Kohlenstoff als Grundlage für den Diamanten herausgelöst wird, entsteht über Wochen hinweg und unter hohem Druck, sowie hohen Temperaturen der Rohdiamant.

Dieser kann, auf Wunsch, ganz individuell geschliffen werden oder in seiner originalen Form verbleiben. Abschließend wird der Diamant den Angehörigen in einer Schatulle und mit einem Zertifikat überreicht.

Luftbestattung

Möchte man auf diese Weise bestattet werden, ist eine Einäscherung erforderlich. Anschließend wird die Urne des Verstorbenen an den ausgewählten Ort versandt. Frankreich, die Schweiz und Tschechien sind hierfür die beliebtesten Länder, denn es besteht kein Friedhofszwang. Da dies jedoch in Deutschland der Fall ist, erhält das jeweilige Krematorium vom Anbieter der Luftbestattungen, eine Bestätigung über die Beisetzung.

Den Angehörigen steht es frei am Flug teilzunehmen. Ebenso kann im Vorfeld eine kleine Zeremonie abgehalten werden, in der man noch einmal dem Verstorbenen gedenken und von ihm Abschied nehmen kann. Je nach Unternehmen, besteht die Auswahl der Flugmittel zwischen Heißluftballonen, Flugzeugen oder Hubschraubern. Dabei ist zu beachten, dass die Zahl der Passagiere begrenzt ist.

In allen Fällen wird die Asche des Verstorbenen in einer bestimmten Höhe und über ein eigens dafür ausgewiesenen Orten verstreut. Die Hinterbliebenen erhalten anschließend eine Karte oder ein Dokument mit den genauen Daten des Beisetzungsortes.

Reerdigung

Die Reerdigung ist eine neue Bestattungsmethode, die den menschlichen Körper in 40 Tagen mithilfe der körpereigenen Mikroorganismen in fruchtbare Erde umwandelt – ganz sanft und natürlich.

Aktuell ermöglicht Schleswig-Holstein (SH) als erstes Bundesland die Reerdigung. Dort betreibt MEINE ERDE mehrere Standorte, sogenannte Alvarien, in denen die Reerdigung stattfindet. Die Einbringung der neuen Erde ist auf Friedhöfen in SH, Mecklenburg- Vorpommern und Hamburg möglich.

So begleiten wir eine Reerdigung
Im Sterbefall fragen wir bei MEINE ERDE an, ob und wann ein Kokon für die Reerdigung verfügbar ist. Ist eine Reerdigung in einer angemessenen Zeit möglich, überführen wir die verstorbene Person zum Alvarium, wo die Einbettung in den Kokon stattfindet. Die Hinterbliebenen sind herzlich eingeladen, bei der Einbettung dabei zu sein. Während der 40 Tage der Transformation bleiben wir Ihr Ansprechpartner zu allen Ihren Fragen rund um die Reerdigung. Gemeinsam mit Ihnen besprechen wir Ihre Wünsche für die spätere Beisetzung auf dem Friedhof. Nach der abgeschlossenen Transformation nehmen wir die neu entstandene Erde wieder in Empfang und begleiten Sie bei der Beisetzung auf dem Friedhof.